Britzer Garten Berlin

Der Britzer Garten steht für eine mustergültige, erfolgreiche Nachnutzung eines ehemaligen Gartenschaugeländes. Der Pflegestandard des landschaftlich gestalteten Parks mit seinem zehn Hektar großen See im Zentrum stellt vor allem im berlinweiten Vergleich eine Besonderheit dar. Dennoch bestätigen stagnierende Besucherzahlen in den letzten Jahren die Annahme, dass die Parkanlage heute nicht den Ansprüchen und Bedürfnissen unterschiedlicher Zielgruppen gerecht wird. Die Wahrnehmung des Britzer Gartens innerhalb der Stadt entspricht nicht seinem Potenzial. Der Britzer Garten ist inzwischen in die Jahre gekommen und weist eine unverhältnismäßig geringe stadträumliche und programmatische Strahlkraft auf.
Die Besonderheit des Britzer Gartens liegt im Gefüge eines historischen Gesamtkunstwerkes. Der Park spiegelt auf vielfältige Weise die (landschafts)architektonischen und künstlerischen Entwicklungen der 70er und 80er Jahre. Einzelne Objekte ragen darin hervor, wie das Café am See, die Orangerie, die Milchbar oder die Rhizombrücke, die eine außergewöhnliche Strahlkraft besitzen und die DNA des Parks beschreiben. Einzigartig ist auch in seine landschaftliche Gestaltung, die durch den stark gegliederten See, der bewegten Topografie und dem eingewachsenen Baumbestand ein Alleinstellungsmerkmal unter den Berliner Parkanlagen ausmacht.
Wie kann sich der Park neuen NutzerInnen öffnen? Welche Angebote braucht es dafür? Welche Eingriffe sind notwendig, um die Parkanlage auch mit seiner stadträumlichen Umgebung zu verknüpfen? Welche Rolle kommt dabei den im gesamten Park eingestreuten, teilweise obskuren Architekturen, Objekten, Gärten und Kunstwerken der 1980er Jahre zu? Welche Rolle kann der Britzer Garten in der Berliner Vielfalt einnehmen, und welche Alleinstellungsmerkmale qualifizieren ihn zu einer Destination mit Strahlkraft bis in die zentralen Berliner Stadtbezirke?
Kern des Entwicklungs- und Maßnahmenkonzepts für den Britzer Garten bildet ein strategischer Rahmenplan, der die Grundlage für zukünftige investive Maßnahmen im Park darstellt. Es werden maßstabsübergreifende und interdisziplinäre Lösungsansätze empfohlen, die die Balance zwischen dem respektvollen Bewahren des landschaftsarchitektonischen Erbes und den heutigen Anforderungen einer sich verändernden, diversifizierenden Stadtgesellschaft sowohl im nahen Wohnumfeld, als auch auf gesamtstädtischer Ebene halten.

