Innovations- und Gewerbezentrum Eschweiler
Ein lebendiges Stück Stadt
Ein Gewerbegebiet, das Sinnbild für die Chancen des Strukturwandels sein soll, muss ein lebendiges Stück Stadt sein. Daher lädt eine Promenade zum Flanieren durch die Mitte des Quartiers zum Drieschplatz ein. Das schafft Öffentlichkeit und weckt Neugier, transparente Erdgeschosse erlauben Einblicke, Innovation wird so erlebbar, das Quartier wird zum Schaufenster. Das Quartier ist verdichtet und interagiert mit seiner Umgebung: Im Norden schließt sich die Bebauung gegenüber Straße und Lärm, nach Süden öffnet sie sich mit einer Grünen Fuge zum Ufer der perspektivisch renaturierten Inde. Zu Indestraße und Drieschplatz werden markante Torsituationen geschaffen. Das Innovationszentrum Eschweiler wird so nicht nur zum Aushängeschild, sondern auch organischen Bestandteil Eschweilers.
Treffpunkte und räumliche Nähe als Keimzelle von Innovation
Kern des Quartiers ist räumlich wie sozial ein erweitertes kleines Bestandsgebäude. Es enthält übergeordnete Funktionen für alle Nutzer: eine Kantine mit angeschlossenem Eventspace für Konferenzen, Fortbildungen und Ausstellungen. Hier findet der für Innovation so wichtige informelle Austausch statt und Synergien im Sinne eines Technologieclusters stellen sich ein. Die technische Möglichkeit des (Teil-)Erhalts ist im weiteren Planungsprozess zu prüfen und ggf. durch weitere Neubaumaßnahmen zu ergänzen. Multifunktionshallen und Labore befinden sich erdgeschossig in unmittelbarer Nachbarschaft, Büros sind horizontal darüber geschichtet. Dies erlaubt attraktive Einblicke und garantiert die gute Anfahrbarkeit der Hallen. Entlang der Indestraße wird auf diese Mischung zu Gunsten von wohnverträglichen Büronutzungen verzichtet.
Schwammstadt als Leitmotiv
Visuelles Leitmotiv des durchgrünten Gewerbequartiers ist die rasterartige Perforation des Belags entlang der zentralen Promenade. Sie ermöglicht die nötige Durchlässigkeit und Aufnahmefähigkeit für Niederschlag und ist Referenzsystem für die Verortung von Bäumen und Sitzmöbeln. So bildet sich eine spielerische grüne Spur durch das Quartier. Großflächige, abgesenkte Bereiche in der Grünen Fuge und auf dem Vorplatz an der Indestraße können schadlos überflutet werden und temporär größere Wassermengen aufnehmen. Alle Dachflächen werden großflächig begrünt und Teil des Retentionsystems. Die zentrale Promenade des Quartiers ist auf das nötige Flutschutzniveau angehoben, auf eine Unterkellerung der Gebäude wird verzichtet. Modellierte Böschungen vermitteln den Höhenversprung an den Quartiersrändern und betten das Gesamtquartier in einen grünen Rahmen ein. Gleichzeitig übernehmen sie eine wichtige Funktion im Regenwassermanagement als temporäre Einstauflächen.