Neue Quartiersmitte Koppenstraße Berlin
Mit dem Umbau der verkehrsdominierten Flächen an Koppenstraße und Palisadenstraße wird nicht nur ein wichtiger Beitrag zum klimagerechten Umbau der Innenstädte geleistet, sondern auch ein kommunikativer Begegnungsort im Quartier geschaffen. Mit dem umgebauten Gesundheitszentrum erhält der Ort eine wichtige öffentliche Ankernutzung, die für zusätzliche Belebung sorgt. Mit seinem Anspruch an eine gerechte Neuverteilung von Straßenraum, insbesondere auch durch den Wegfall von Flächen für den ruhenden Verkehr, hat das Projekt durchaus Vorbildcharakter und schafft eine wichtige Initialsetzung im Quartier. Die Umwandlung vom funktionalen Verkehrsraum zum nutzerfreundlichen Stadtraum übernimmt zusätzlich vielfältige ökologische Funktionen.
Die Koppenstraße wird zur verkehrsreduzierten Begegnungszone zurückgebaut und ordnet sich der parkartigen Gesamtgestaltung unter. Der funktionale Straßenraum wird zur durchgrünten Promenade.
Die neue Quartiersmitte erhält ein vielfältiges Angebot an Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten mit verschiedenen Nutzungsbausteinen wie ein naturnaher Spielplatz für Kinder bis 10 Jahren mit Spielobjekten aus Holz. Eine Fläche für Urban Sports lädt ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu sportlicher Betätigung ein. Ein Rollparcour nutzt die leicht modellierte Fläche, deren seitliche Ränder sich zu Sitzgelegenheiten aufkanten. Ein Streetballkorb, Calesthenics-Elemente und Tischtennisplatten ergänzen das Angebot. Eine begrünte Wand aus farbigem Stahlgeflecht schafft einen markanten Ballfangzaun zur Palisadenstraße.
KOPPENSTRASSE ALS GRÜNE PROMENADE
Die bisher als zweispurige Wohnstraße mit Tempo 30 ausgebaute Koppenstraße wird auf eine Breite von 4 m reduziert und als verkehrsberuhigte Begegnungszone ausgewiesen, auf der sich alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt bewegen. Die reduzierte Fahrbahnbreite erlaubt den Begegnungsfall bei Schrittgeschwindigkeit und ermöglicht alle notwendigen Verkehrsanforderungen im Zusammenhang mit dem Gesundheitszentrum. Die Fahrbahn wird angehoben und grenzt niveaugleich an die seitlichen Platzflächen, abgesetzt durch seitliche Tiefborde, so dass eine barrierefreie Querung möglich ist. Die neu gewonnene Fläche wird dem Park zugeschlagen und stärker begrünt, Retentionsmulden unterstützen das Regenwassermanagement
MATERIALIEN
Bei der Wahl der Materialien setzen wir auf einen einfachen, berlintypischen Materialmix. Auf eine sinnvolle Wiederverendung von Materialien wird großen Wert gelegt. Mosaikpflaster aus Naturstein wird als Wegebelag verwendet, teilweise wird hier auf bereits vorhandenes Material zurückgegriffen. Ergänzend werden einfache Flächen aus wassergebundener Wegedecke ausgewiesen, die eine Teilversickerung ermöglichen. Die Betonflächen des Parkplatzes können, sofern nicht schadstoffbelastet, zerkleinert als Tragschicht für den Wegebau dienen. Auf den Einsatz zementreduzierter Betonklassen und FSC-zertifizierter Hölzer wird Wert gelegt.
KLIMAANPASSUNG
Plätze in dichtbebauten Innenstädten müssen heutzutage mehr können als nur Aufenthaltsort und Knotenpunkt im Stadtgefüge zu sein. Als Multitalente müssen sie vielfältige Funktionen erfüllen – die nachhaltige Mobilitätswende unterstützen, ökologische Funktionen übernehmen und die Städte für die Zukunft klimaresilient ausstatten. Die Ausleuchtung wird so weit wie möglich reduziert und konzentriert sich auf die Hauptwegerichtungen und die Verkehrsachse Koppenstraße.