IBA Thüringen Schwarzatal
Die malerischen Täler des Schwarzatal gehörten rund zwei Jahrhunderte zu einem der beliebtesten Tourismusgebiete Deutschlands. Nach der politischen Wende der 1990er brachen die Besucherzahlen rapide zusammen. Dieser Verlust, verbunden mit der Nutzungsänderung der Land- und Forstwirtschaft sowie starker Abwanderung, hat eine mangelnde Pflege der Kulturlandschaft zur Folge. Vor diesem Hintergrund und den weiterhin verheerenden demographischen Prognosen, wurde ein kooperatives Werkstattverfahren für ein „Resilientes Schwarzatal“ ausgelobt.
A24 erarbeitete eine globale Entwicklungsstrategie, die anhand mehrerer Pilotprojekte konkretisiert wurde. Grundlage für den resilienten Prozess ist eine Vielfalt an Maßnahmen, die auf Tradiertem aufbauen und lokale Akteure und Wertschöpfungsketten fördern. Lokale, kleinteilige Eingriffe und Ergänzungen schließen Lücken im Netzwerk und setzen Impulse. Ein Beispiel ist die räumliche Intervention in Nähe zu Schloss und Radwanderweg, die durch einfache Trittstufen den Flusslauf der Schwarza zugänglich macht und Bestehendes in Wert setzt – zur Steigerung der Lebensqualität der Bewohner und ebenso als Anreiz für zeitgenössischen sanften Tourismus.