BUGA Rostock 2025
Der Entwurf setzt sich mit den verschiedenen Zeitschichten Rostocker Landschafts- und Kulturgeschichte auseinander: Mündungsdelta, Bastion und Industriehafen. Über viele Jahrhunderte entwickelte sich die Stadt auf der sicheren Anhöhe des Stadthügels, getrennt von der Warnow und ihren natürlichen Gefahren. Die direkte Wasserkante war der industriellen Entwicklung und dem Handel vorbehalten. Die hohe Lagegunst eines Hafens in zentraler Lage mit großen Konversionsflächen schafft nun in der städtebaulichen Entwicklung ein enormes Potenzial, die Innenstadt in die erste Reihe bis ans Wasser zu rücken.
Ein Archipel aus Wiesenschollen setzt den Grüngürtel auf dem ehemaligen Festungsring fort und betont den Schnittpunkt von Parklandschaft und Hafen. Die in der Höhe variierenden Schollen schaffen einen engen Dialog mit dem markanten Hochpunkt des Kanonsberg. Die weiche Modellierung der mit Gräsern bepflanzten Erdhügel setzt der Rauigkeit der Hafenflächen eine poetische Leichtigkeit entgegen. Das landschaftliche Motiv zieht sich bis auf die zentrale Plaza mit ihren ikonografischen Landmarken ALM und HALLE 625, welche das Herzstück des Archipels formen. Die neugeplante Halle 625 wird als Erweiterung des öffentlichen Raums verstanden. Die Platzflächen umspülen das Gebäude allseitig und machen es so von allen Seiten zugänglich. Mit der charakteristischen Dachvolumetrie entsteht ein ruhiges und ikonisches Gebäude, das sich sowohl auf die Stadt als auch auf die offene Hafenfläche ausrichtet.
Entlang des Kempowskiufers setzt sich die Hafenkante als lineare Uferpromenade fort und zwingt die unterschiedlichen Bewegungsstränge in einen linear organisierten Stadtraum. Uferpromenade, Baumreihen, Hochwasserschutz, Radschnellweg und Gewerbebauten organisieren sich parallel zum Ufer.