Neuer Stadtteil der Quartiere Frankfurt-Nordwest

Das Main-Taunusvorland ist seit Jahrtausenden eine Kulturlandschaft in stetiger Veränderung. Natur und Kultur überlagern und durchdringen sich, sodass sich das Eine vom Anderen kaum trennen lässt. Die Entwicklung des Stadtteils der Quartiere fügt sich dort ein, ohne Intensitätsverlust der einzelnen Elemente.
Der Entwurf setzt auf kompakte urbane Siedlungskörper mit gemischten Nutzungen, den weitgehenden Erhalt des großzügigen Landschaftsraums westlich der A5 und das miteinander in Beziehung setzen von neuen und bestehenden Quartieren. Die Vernetzung erfolgt über Freiräume, welche gleichwohl zur Gliederung der baulichen Strukturen beitragen sowie einen Bezug zur Landschaft herstellen. Der Landschaftsbezug ist prägendes Element des Entwurfs und spielt bei der Identitätsbildung der Quartiere eine entscheidende Rolle. Die abwechslungsreiche Verknüpfung von Neubauquartieren unterschiedlicher Dichte, den Siedlungsstrukturen der Nachkriegszeit, den über Jahrhunderten gewachsenen Dorfkernen, der landwirtschaftlichen Flächen, der renaturierten Bachtäler, der neuen Gartenlandschaft und der intensiv nutzbaren Freizeitlandschaft führt zu einer Multikodierung mit unverwechselbaren Stadträumen im Frankfurter Nordwesten.
Die qualitativ hohe Bodengüte wird genutzt, um die lokale Nahrungsmittelproduktion im unmittelbaren Wohnumfeld zu stärken. Die großflächigen Feldstrukturen werden dabei in handhabbare Einheiten für neue Typen von urbaner Landwirtschaft segmentiert. Am nördlichen Siedlungsrand der neuen Quartiere entsteht jeweils ein Patchwork aus Freizeit- und Nutzgartensegmenten mit verschiedenen, gemeinschaftlichen Bewirtschaftungsformen. Eine intensiv gestaltete Aktivlandschaft stärkt den Siedlungssaum und verknüpft die bestehenden mit den neuen Stadtquartieren. Als gut vernetztes Freiraumkontinuum führt es vom Badesee, über die Wäldchen an der Autobahn zu den Auen des Urselbachtals.
Das anfallende Regenwasser wird in den Quartieren vollständig über ein multicodiertes, grün-blaues System genutzt. Der Niederschlagsabfluss wird entlang der topographischen Wasserscheide abgeleitet. Retentionsdächer und offene Mulden-Rigolen-Systeme geben das angesammelte Wasser an offene Kanäle oder unterirdische Leitungssysteme ab. Ziel ist es, das gesamte Regenwassersystem in seinem nachhaltigen Ansatz sicht-, nutz- und erlebbar zu machen. Das mechanisch und biologisch gereinigte Wasser mündet schließlich in den zentralen Badesee, als attraktiver Anziehungspunkt für BewohnerInnen der neuen aber auch der bestehenden Quartiere.





