Lohgraben Coburg
Der Lohgraben spannt sich zwischen den wichtigen städtischen Achsen Hindenburgstraße und Steinweg auf. Mit seiner geschwungenen, mäandrierenden Form ist der heutzutage verrohrte Verlauf des Hanhflusses noch immer deutlich im Stadtbild ablesbar. Damit steht der Lohgraben in einem interessanten Kontrast zur Linearität der flankierenden Wegeachsen. Die Raumfolge aus Badergasse, Lohgraben, Schenkgasse und Gerbergasse bildet nicht nur eine durchgängige Wegeverbindung für Fußgänger und Radfahrer sondern schafft eine charakteristische Raumfolge mit eigener Identität. Der mäandrierende Verlauf begünstigt eine kleinteilige Raumfolge, die sich nicht bereits auf den ersten Blick erschließt, sondern Stück für Stück entdeckt werden will. Eine szenische Abfolge aus kleinen Plätzen schafft Ankerpunkte und Rückzugsräume zum Aufenthalt.
Das Verborgene freizulegen und das Wasser wieder sicht- und spürbar an die Oberfläche zu bringen ist zentraler Bestandteil des neuen Gestaltungskonzepts. Das Thema Wasser kommt in unterschiedlicher Gestalt zum Einsatz und belebt den Außenraum – auf den Plätzen als urbane Wasserspiele und in den Gassen als üppige Wassergärten. Der Kindlesbrunnen als besonderes historisches Relikt wird seiner Bedeutung entsprechend hervorgehoben und bildet einen wichtigen Baustein entlang des ehemaligen Verlaufs des Hanhflusses. Das fragmentierte Wasser(garten)band schafft ein blaugrünes Pendant zu den steinernen Verkehrs- und Platzräumen der Umgebung. Die Verdunstungsflächen sorgen für ein angenehmes Mikroklima und für vielfältige sensorische Eindrücke und stärken somit entscheidend die Aufenthaltsqualität. Die leicht eingeschnittenen Wassergärten dienen darüber hinaus als Regenwasserspeicher und lokale Stadtbiotope zur Erhöhung der Biodiversität.